Der erste Brandenburgische Taler

Als Land ohne eigene Silbervorkommen hat Brandenburg die Talerprägung im Unterschied etwa zu Sachsen nur in geringem Umfang betrieben. Taler aus dem Kurfürstentum Brandenburg sind darum relativ selten. Der erste brandenburgische Taler war der des Kurfürsten Joachim I. aus der Münzstätte Frankfurt an der Oder. Die beginnende Talerprägung unter diesem Kurfürsten beschränkt sich nachweislich auf die Jahre 1521 und 1522. Aus dieser Zeit sind insgesamt nur sehr wenige Stücke bekannt. Die meisten davon befinden sich die meisten in Museumsbesitz. Ein attraktives Exemplar mit feiner Tönung aus Privatbesitz ist in der Auktion Nr. 348 des Auktionshaus Künker im März 2021 versteigert worden. Der Zuschlag betrug 130.000 Euro.

Taler in Brandenburg

Taler 1521 Joachim I. Kurfürst von Brandenburg Foto: Interaktiver Katalog des Münzkabinetts Berlin

Taler in Brandenburg

Taler 1521 Joachim I. Kurfürst von Brandenburg Foto: Interaktiver Katalog des Münzkabinetts Berlin

Zum Talergeld gehören auch die Halb- und Vierteltaler, die im gleichen Münzfuß wie die ganzen Taler geprägt wurden. Der Silberpreis zog im 17. Jahrhundert stark an. Abgesehen davon mussten die Taler aber weiterhin nach den Vorschriften der Reichsmünzordnung des 16. Jahrhunderts hergestellt werden. Ungeachtet dessen diente die Talerprägung, da sie nun verlustreich war, nur noch zur Repräsentation. Auch zu besonderen Anlässen und als Handelsmünze prägte man sie.

Woher stammt der Begriff Taler ?

Diese Bezeichnung ist ein Oberbegriff für eine Vielfalt von europäischen Großsilbermünzen, welcher seinen Ursprung in einer seit 1486 in der Tiroler Münzstätte Hall geprägten Silbermünze hat. Diese Münze wurde anfangs Guldiner ebenso auch Guldentaler genannt schließlich entsprachen sie den Wert eines Goldguldens oder 21 Groschen. Infolge des sich weiter entwickelnden Handel wuchs der Bedarf nach entsprechenden Nominalen. Die reiche Silberausbeute im europäischen und mittelamerikanischen Erzbergbau ermöglichte umfangreiche Prägungen. Im 16. Jahrhundert wurden die Guldiner oder Guldengroschen nach dem in Joachimsthal in Böhmen geprägten Münzen Joachimstaler genannt. Später nannte man sie einfach nur noch Taler. im Deutschen Reich wurden sie bis 1872 geprägt. Sie wurden 1908 durch die 3 Mark Stücke, die dem Wert eines Talers entsprach, endgültig abgelöst. Der Begriff Taler fand Eingang in verschiedene Sprachen und ist                                              auch als Daalder, Rigsdaler, Tallero, Talar oder Dollar bekannt.

Taler

Joachimstaler 1519 Grafschaft Schlick
Foto: Interaktiver Katalog Münzkabinett Berlin

Taler

Joachimstaler 1519 Grafschaft Schlick
Foto: Interaktiver Katalog Münzkabinett Berlin

 

 

 

 

 

 

Quelle: Interaktiver Katalog des Münzkabinetts Berlin

Auktionskatalog Nr. 348 S. 94;  Los Nummer 2341  des Auktionshaus Künker

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