Kaiser Friedrich III.

Friedrich, Sohn des späteren Kaisers Wilhelm I. und der Augusta von Sachsen-Weimar wurde am 18.10.1831 in Potsdam geboren. Zu dieser Zeit regierte in Preußen sein Großvater, König Friedrich Wilhelm III. Er wuchs im Spannungsfeld zwischen einem militärisch orientierten Vater und einer feinsinnig-kulturvierten Mutter auf. Dieser lag die sorgfältige Erziehung ihres einzigen Sohnes besonders am Herzen. Die unmittelbare Konfrontation mit den auf dem Berliner Gendarmenmarkt aufgebahrten Gefallenen der Märzrevolution, gehörte laut seiner eigenen Aussage zu den tiefsten früheren Eindrücken des heranwachsenden Prinzen. Auf Privatunterricht und Vorlesungen an der Universität Bonn, zu denen staats- und rechtwissenschaftliche sowie historische Themen gehörten, folgte die militärischer Ausbildung in Potsdam. Er vertrat er liberale Ansichten. Diese Ansichten waren geprägt von seiner Mutter und seiner Gemahlin Victoria. Diese war die Tochter der englischen Königin. Die 1858 in London geschlossene Ehe erwies sich als ausgesprochen glücklich und brachte acht Kinder hervor, von denen jedoch zwei bereits früh verstarben.

Kaiserin Victoria als Witwe um 1900 ; Heinrich v. Angeli

Die anhaltend enge Bindung der Kronprinzessin an ihre englische Heimat führte im Zusammenhang mit ihren liberalen Ansichten immer wieder zu Konflikten mit den konservativen Kreisen in Preußen. Daher geriet er wiederholt in Konflikt zu seinem Vater und Bismarck. Für die liberalen Kreise Deutschlands, wie zum Beispiel den Schriftsteller Gustav Freytag, verkörperte der Kronprinz die Hoffnung zu einem politischem Systemwechsel. Er nahm am deutsch-dänischen Krieg teil. Er spielte eine entscheidende Rolle in der Schlacht von Königgrätz gegen Österreich. Auch war seine Rolle im Krieg gegen Frankreich 1870/71bedeutend. dabei trug das leutselige Wesen von „Unser Fritz“ maßgeblich zu einer günstigen Stimmung für die Reichsgründung bei.

Goldmark

Goldmark

99 Tage Regierung

Er vertrat seinen Vater 1878 vorübergehend. Nach 30jähriger Kronprinzenzeit kam er schließlich kam er am 9.3.1888 auf den Thron. Dabei war er bereits todkrank. Er litt an Kehlkopfkrebs, der nicht rechtzeitig behandelt worden war. Eine Stimmbandoperation hatte ihn der Sprache beraubt. Nach nur 99 Tagen der Regierung starb Friedrich III. im Alter von von 57 Jahren am 15.6.1888 im neuen Palais bei Potsdam. Also im selben Jahr wie sein 90jähriger Vater. Mit ihm wurden die Hoffnungen einer gesamten, nicht zum Zuge gekommenen Generation zu Grabe getragen.

Quellen: Auktionskatalog 353 des Auktionshauses Künker 

Ulrich Feldhahn; Die preußischen Könige und deutschen Kaiser

 

 

 

 

 

 

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