König Friedrich II. (Der Große)
Der bekannteste preußische König wurde am 24.1.1712 in Berlin geboren. Seine Jugend war geprägt von dem Unterschied zwischen seiner der barocken Kultur verpflichteten Mutter Sophia Dorothea. Der Vater , der Soldatenkönig lebte spartanisch und interessierte sich ausschließlich am Funktionieren von Militär und Verwaltung. Der Konflikt mit seinem Vater eskalierte 1730, als Friedrich die Hinrichtung seines wegen Verrats zum Tode verurteilten Freundes Katte persönlich mit ansehen musste. Einer strengen, militärisch ausgerichteten Erziehung und der vom Vater geschätzten, bisweilen derb-prosaischen Geselligkeit im sogenannten „Tabakskollegium“ stand eine innige Beziehung zur älteren Schwester Wilhelmine sowie der zeitlebens geschätzten Mutter gegenüber.
Bereits im Jahr seines Regierungsantritts begab sich König Friedrich II. (Der Große) auf die Seite Bayerns. In diesem Jahr entriss er Österreich in den beiden schlesischen Kriegen (1740-1742 und 1744-1745) fast ganz Schlesien und die Grafschaft Glatz. Seit 1754 bemühten sich die konkurrierenden Großmächte Frankreich und England um Verbündete. Während sich Preußen England anschloss, verbündete sich Österreich mit Frankreich und Russland. Im Siebenjährige Krieg von 1756-1763 erstritt Preußen große Siege aber auch eine herbe Niederlage. Dieser Krieg brachte dem Königreich weder Gebietsgewinne noch Verluste. Aber es war ihm gelungen, das Königreich Preußen zu einer gleichberechtigten europäischen Großmacht zu erheben. Als ruhmreicher Feldherr erlangte er den Beinamen „der Große“.
Friedensjahre
Im Jahr 1772 konnte König Friedrich II. durch die von ihm initiierte erste polnische Teilung Westpreußen und das Ermland dem preußischen Staat einverleiben. Damit wies das Königreich Preußen erstmals eine durchgehende Landverbindung auf. Friedrich II., der schon seit 1745 von den Zeitgenossen „der Große“ genannt wurde, entfaltete von Begin an eine rastlose Regierungstätigkeit. Diese Tätigkeit prägte den Stil des aufgeklärten Absolutismus. Im Bereich der Künste entstand das nach ihm benannte „friderizianische Rokoko“, das in seinem 1745 bis 1747 erbauten Weinbergschloss Sanssouci bei Potsdam seinen vollendeten Ausdruck fand. Er reformierte das preußische Rechtssystem und die Wirtschaft in seinem Lande. Im Bereich Bildung und Kultur konzentrierte er sich fast ausschließlich aufs Französische. Er beschäftigte sich persönlich gerne mit Musik und Philosophie. Friedrich der Große starb am 17.8.1786 in seinem geliebten Schloss Sanssouci. Er zählt zu den bedeutendsten und widersprüchlisten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.
Quellen: Auktionskatalog 353 des Auktionshauses Künker
Ulrich Feldhahn; Die preußischen Könige und deutschen Kaiser