Bedeutende preußische Scheidemünzen

Zu den bedeutendsten preußischen Scheidemünzen zählten zweifelsohne die preußischen Dreigröscher, sowie die schlesischen Dreikreuzer.

Der preußische Dreigröscher

Es gab polnische Dreigröscher, die ihren Ursprung  in der Münzreform Sigismund I. von Polen im Jahr 1528 hatten. Sie waren bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts schöne und gute Scheidemünzen. Jedoch verschlechterten sie sich unter Sigismund III. (1587-1632) immer mehr. Die Provinz Preußen prägte ebenfalls seit 1771 wieder Dreigröscher mit veränderten Typus. Dies neuen Dreigroschenstücke oder Düttchen, in den Münzakten auch „Silbergroschen“ genannt, führten im Volksmund den Namen „Fledermaus“. Hergeleitet wurde er von der Darstellung des fliegenden Adlers auf der Rückseite. Sie waren eine sehr gängige Geldsorte und wurden in der Münzprägestätte Königsberg in ganz bedeutenden Mengen Hergestellt. Die Dreigröscher wurden gleichzeitig in Breslau und Berlin geprägt. Da sie in erster Linie für den Zahlungsverkehr in Polen bestimmt waren, legte der Generalmünzdirektor Georg Heinrich Singer großen Wert auf sorgsames Gepräge., das bei den Polen immer sehr viel ausmachte. Singer ordnete an, dass die Stempel nicht bis aufs äußerste abzunutzen sind. Jeder mit der Stempelfertigung für Dreigröscher beschäftigte Stempelschneider erhielt jährlich 25 Reichtaler Zulage.

Im Frühjahr 1771 drohte Singer der Königsberger Münzstätte mit unangenehmen Verfügungen, wenn die Düttchen weiter so sorglos geprägt würden. Er ordnete an, ein Stempelschneider habe jeweils Ober- und Unterstempel herzustellen. Somit konnte keiner die Schuld dem Anderen zuweisen.

Scheidemünzen

Foto Auktionskatalog Nr. 353 Künker Los 3654

Scheidemünzen

Foto Auktionskatalog Nr. 353 Künker Los 3654

Der schlesische Dreikreuzer

Es wurde auch Kaiser-, Silbergroschen oder Böhm genannt. Diese Münze war eine alte österreichische Prägung und entsprach damals etwa dem Guten Groschen 1/24 Taler. Viele Länder prägten sie nach. Die ursprünglichen Stücke brachten durch ihr Gepräge zur Anschauung, dass sie sowohl den Guten Groschen als auch den Dreikreuzer darstellten. Leopold I. schlug sie in ungeheurer Menge zur Bezahlung seiner Truppen in den Türkenkriegen. Auch wurde diese Münze fortwährend verschlechtert und von Preußen für Schlesien nachgeprägt. Die Prägung der Dreikreuzet erfolgte bis 1808.

Scheidemünzen

Foto Auktionskatalog Nr. 353 Künker Los 3744

Scheidemünzen

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Beide Münzen Dreigröscher bzw. Dreikreuzer, bildeten gemeinsam den Vorläufer für den „Silbergroschen“ von 1821.

Scheidemünzen

Foto Auktionskatalog Nr. 353 Künker Los 4067

 

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Foto Auktionskatalog Nr. 353 Künker Los 4067

 

 

 

Quellen: Auktionskatalog Nr.: 353 Los 3655 und Los 3654 des Auktionshausen Künker, Osnabrück

„Die Münzen des Königreich Preußen “ 2. Band von Erich Neumann ISBN 3-933658-02-0

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